Sounds like sounds I do like: SoundsLike
Einer Erklärung für den Namen der Band bedarf es wohl kaum. Hört man die Musik der fünfköpfigen Vocalband aus Wiesbaden denkt man sich: „Das klingt doch wie…“
Das klingt wie eine Band mit viel instrumentalem Equipment und darüber hinaus tragenden Gesangsstimmen. Wer jedoch näher hinsieht und vor allem hinhört wird schnell feststellen: „Das klingt nur wie“, denn als einziges Instrument verwenden die passionierten Musiker von „SoundsLike“ ihre Stimmen. Die fünf Sänger imitieren bei weitem keine Klänge mehr, sie sind schon eins geworden mit den Instrumenten. Jedoch ist niemand auf ein Tonwerkzeug spezialisiert. „Es wird ständig rotiert“, berichtet Bandgründer Colja Carls und Altistin Nina Rosenberger fügt hinzu: „Das ist auch wichtig, da es keinen alleinigen Leadsänger gibt, sonder es um den Ensembleklang geht.“ Um sich vom „eingestaubten“ Begriff des „a capella“ und auch dem Vergleich mit anderen Stimmkünstlern zu distanzieren manifestiert Carls : „Wir sind weder die ‚Comedian Harmonists‘ noch die ‚Wise Guys‘, „Sicher haben wir unsere Vorbilder“, ergänzt Bass Jannis Woogk, „aber wir kopieren nicht.“
Obgleich die Devise „Hauptsache Spaß auf der Bühne“ als kleines internes Ritual vor jedem Auftritt proklamiert wird, zählt während der musikalischen Darbietung vor allem auch das oftmals gelobte Gefühl, welches die facettenreichen Musiker um Colja Carls vermitteln. Auch für die Mitglieder selbst ist „dieses ganz spezielle Feeling“, wie Nina es beschreibt der Hauptbeweggrund, ganz ohne die Verwendung von Instrumenten zu singen. „Die Stimme, so fährt die Studentin fort, „ist die direkteste Art Musik zu machen und gleichzeitig auch das stärkste und emotionalste Instrument.“ Mit einem für sie typischen breiten Grinsen verweist sie dabei auf ihren Bandkollegen, Marcel Kärcher. „Der Romantiker“, wie er liebevoll genannt wird. Marcel, so betont Wirbelwind Nina, bringe das Gefühl aller Sänger in die Herzen der Zuschauer. Tatsächlich gelingt es der Vocal-Formation ihr Publikum zu berühren. Mit dafür verantwortlich ist sicherlich auch die Musikauswahl des Repertoires, welches fünfstimmig als „zu 70% moderat-ruhig“ beschrieben wird. Aber auch flottere Stücke die Stimmung machen, mit markanten Beats und Bass-Lines finden sich zwischen den Balladen. So findet sich auch Kult-DJ David Guetta in Dancefloor-Adaptionen an der Seite Katy Perrys wieder. Neben diesem beliebten Medley, welches bislang als Zugabe der Gruppe gespielt wird, sollen zukünftig noch weitere „Lieder zum Abgehen“ mit aufgenommen werden.
Die oftmals melancholische Liedselektion begründet das Quintett allerdings durch ihre häufigen Auftritte auf Hochzeiten und Geburtstagen, wo gefühlvolle Stücke selbstverständlich gefragt sind. „Da möchte man natürlich berühren um in guter Erinnerung zu bleiben,“ stellt Sopranistin Maria Knobloch treffend fest und Kärcher fügt lächelnd hinzu: „und spätestens wenn die Braut weint, haben wir alles richtig gemacht!“ Mit Emotions-Garanten wie „You raise me up“ oder „Ave Maria“ gelang es den jungen Sängern bislang stets dieses spezielle Qualitätssiegel zu erhalten.
Von ihrer ersten Gage gingen die Fünf Einkaufen. Der Bandälteste, Jannis Woogk erzählt lachend: „Jeder durfte in den Einkaufswagen legen, worauf er gerade Lust hatte. Schluss endlich war der Wagen voll mit allerlei ungesunden Dingen, die wir im Anschluss zusammen verzehrt haben.“ Nach einer Pause gefüllt von schallendem Gelächter ergänzt er, sichtlich um Ernsthaftigkeit bemüht: „Das war sicher nicht vernünftig, aber eine bleibende Erinnerung.“
Mit Hilfe ihren Einnahmen konnten sich die leidenschaftlichen Sänger außerdem ihr technisches Equipment finanzieren, denn die Auftritte der „Band ohne Band“ sind nicht nur eine Frage der Gesangstechnik. Kennen gelernt haben sich die Mitglieder, mit Ausnahme von Sopranistin Maria Knobloch, durch diverse chorische Projekte. Maria, als gelungenes Beispiel herzlicher Ostintegration, wie es liebevoll heißt, wurde auf offener Straße „gecastet“ und sang sich sofort in die Herzen der übrigen Sänger. Die Arrangements zur Perfektion des harmonischen Einklangs der einzigartigen Stimmen fertigt Gründervater Colja Carls unter Berücksichtigung aller spezifischen Qualitäten an. Er, der damals die Gruppe gründete ist es auch, der nicht nur abseits der Bühne sondern auch darauf den Takt vorgibt, denn er ist der Mann an den Vocalpercussions. Die nahezu perfekte Mimesis Carls’ Rhythmusinstrumente im Zusammenspiel mit Gitarrenklängen, Klaviertönen, Streichern und natürlich der einmaligen Stimmen aller Bandmitglieder und dem somit provozierten „Band Sound“ ist Teil des „SoundsLike“-Gänsehautpaketes, auf welches jeder Zuhörer gefasst sein muss. Dies wird zusätzlich verstärkt durch eindeutig instrumentierende Gestik, wie das Schlagen eines fiktiven Beckens oder dem Blasen und Ziehen einer bildhaft vorstellbaren Mundharmonika. Anders als bei den ‚Wise Guys’ oder ähnlichen Gruppen machen SoundsLike keine Unterhaltungsshow sonder konzentrieren sich vollkommen auf die Musik. Objektiv betrachtet intensiviert diese „Zusatzleistung“ allerdings die instrumentale Empfindung des Zuhörers, was natürlich ganz im Sinne von „SoundsLike“ ist – von „Comedy“ keine Spur.
Dass allerdings nicht nur stimmlich gute Harmonie herrscht beweisen die sympathischen Fünf mehrfach. Nina, der melodramatischen Wirkung ihrer folgenden Aussage bewusst, gesteht bewegend: „Ich würde diese Band für kein Geld der Welt mehr hergeben!“
Das klingt wie…eine gute Voraussetzung für ein einmaliges Erlebnis!
www.soundslikeus.de